Juli 2022
November 2022 - Die Ortsgemeinde Gams hat 1,6 Millionen Franken in die Totalsanierung der Holz-Heizzentrale investiert. Vor 25 Jahren kämpften die Initianten des Nähwärmeverbunds noch mit Widerstand und galten als Pioniere. Heute ist die CO2-neutrale Energie aus heimischem Holz gefragter denn je.
Die Arbeiten rund um die Komplettsanierung der Holzschnitzelheizanlage beim Löwenplatz konnten abgeschlossen werden. Die Anlage wurde Mitte Oktober, rechtzeitig zur Heizsaison, in Betrieb genommen und die mobile Ersatzheizung konnte zurückgebaut werden. Alle Energiebezüger werden seither mit Wärmeenergie der neuen Heizanlage beliefert.
Die 1997 erbaute Anlage des Nahwärmeverbundes Hof musste komplett saniert werden, damit die Vorschriften der Luftreinhalteverordnung eingehalten werden können. Nebst zwei neuen Heizkesseln wurden die erforderlichen Filteranlagen eingebaut, die die Feinstaubpartikel aus der Abluft zurückhalten. Zur sanierten Holzschnitzelheizung gehört das neu erstellte Speichergebäude mit Kaminanlage auf dem Löwenplatz.
Gemeindepräsident Fredy Schöb (v.l.), der ehemalige Ortsgemeindepräsident Karl Lenherr und der Gamser
Ortsgemeindepräsident Andreas Schöb freuen sich über die gelungene Sanierung der Holzschnitzelheizanlage unter dem Löwenplatz.
Zum Bericht im Tagblatt
Erstellung des Speichergebäudes auf dem Löwenplatz
Anlieferung und Montage der Kaminanlage
Anlieferung und Montage des Speicherofens (35'000 l)
Die neuen Heizkessel und Filteranlagen
Impressionen
Heizungsingenieur und Projektbegleitung | Ingenieurbüro Züllig + Rusch GmbH, Mosnang |
Architektur und Bauleitung Speichergebäude Löwenplatz |
Architekturbüro ArchitekturAtelier GmbH, Gams |
Neue Heizkessel | Schmid AG Energy Group, Eschlikon |
Silovolumen | Brutto | 317 m3 |
Abmessungen | L 18.62 m, B 4.80 m, H 3.55 m | |
Heizkessel | Fabrikat | Schmid AG, Eschlikon |
Typ |
UTSR-900.32-1 visio UTSR-450.32-1 visio |
|
Wärmeleistungen | Kessel 1 (450) | 360 kW |
Kessel 2 (900) | 720 kW |
Wirtschaftliche und ökologische Vorteile der Holzenergie
Der vermehrte Einsatz von Holz zur Energiegewinnung leistet einen willkommenen Beitrag an die Pflege unserer Wälder und zur Verminderung des Treibhauseffektes.
Heizen mit Holz heisst heizen im Kreislauf der Natur. Das durch Verbrennung (oder im gleichen Ausmass durch Verrottung im Wald) freigesetzte Kohlendioxid wird zusammen mit Sonnenenergie für den Aufbau neuer Biomasse verwendet, die wiederum in Form von Holz als Brennstoff eingesetzt werden kann.
Im Wärmemarkt (ohne Verkehr und Elektrizität) deckt die Holzenergie heute ca. 3 % des Gesamtverbrauches. Durch vermehrte Nutzung des vorhandenen Energieholz-Potentials könnte der Anteil auf ca. 7 % erhöht werden. Dabei gilt zu beachten, dass der Holzenergieanteil regional und betrieblich stark variieren kann. Die Wärmeerzeugung mit Holz erreicht auf dem Lande bei kleineren Gemeinden bis 60 % der Gesamtenergie. Im Bauernhaus und in der holzverarbeitenden Industrie kann der Anteil 100 % betragen.
Bedeutung von Energieholz
Holz ist ein einheimischer, erneuerbarer Energieträger. Holz fällt dezentral, am Ort der Nutzung an, in der Nähe jedes Verbrauchers.
Eine in allen Bereichen verstärkte Energieholznutzung ist aus mehreren Gründen vorteilhaft:
• Sie dient der Waldpflege
• Sie entlastet die Entsorgungsprobleme bei den holzverarbeitenden Betrieben
• Schafft Arbeitsplätze
• Die Wertschöpfung bleibt in der Region
• Lange, gefährliche Transportwege entfallen
• Substituiert Öl, Gas und Elektrizität
• Verringert die Auslandabhängigkeit
Holz:
• ist krisensicher
• ist CO2 neutral
• ist ein einheimischer Rohstoff und Energieträger
• wächst umweltfreundlich nach
• Wärme ist speicherbar
Wenn Sie Interesse an einem Anschluss an den Nahwärmeverbund haben, nehmen Sie bitte mit der Ortsverwaltung Kontakt auf.